
Jedes Jahr zur Reiseplanung stellen wir uns die gleiche Frage? Wohin fahren wir in den Kitesurfurlaub? Wir lassen uns oft von Erfahrungsberichten von Freunden, Windstatistiken und Youtube-Videos inspirieren, aber manchmal machen wir uns einfach selbst auf die Suche, ohne dass wir viele Infos im Netz finden konnten. Manchmal entdecken wir dabei unentdeckte Perlen wie zum Beispiel Punta Pellaro in Kalabrien.
Für uns ist ganz besonders wichtig, dass sich Wassersport, Sightseeing, Entspannen und gutes Essen die Waage halten. Diese Auflistung soll dir helfen, das perfekte Reiseziel je nach Windstatistik
und Monat zu finden.
Wir stellen unsere Reisen fast immer komplett selbst zusammen. Außer in El Gouna sind wir mit individuellen Buchungen immer günstiger gefahren, als über einen Reiseveranstalter.
Innerhalb Europas sind wir gerne mit unserem VW Bus Luigi unterwegs, auf Fernreisen natürlich mit dem Flugzeug. Als Alleinreisender kann es sich jedoch anbieten mit einer geführten
Kitereisegruppe zum Beispiel nach Brasilien zu fliegen. Man muss ich um nichts kümmern, wenn man Glück hat, ist man mit einer tollen Gruppe unterwegs und lernt tolle Spots kennen, die man
ansonsten eventuell länger suchen müsste.
Die besten Reiseziele für deinen Kitesurfurlaub!
SÜDAFRIKA
Beste Monate: Dezember bis März
Favourite Kitespot: Kapstadt
Der Südost-Wind "Cape Doctor" startet bereits Ende Oktober und dauert bis Ende April, allerdings ist der South-Easter in den Anfangsmonaten noch etwas löchriger und weht nicht jeden Tag,
wohingegen wir im März an 15 von 16 Tagen Wind hatten. Der Wind wird gegen 16 Uhr am stärksten und erreicht meist zwischen 20 und 30 Knoten. Die bekanntesten Spots in Kapstadt sind Big Bay,
Blouberg, Dolphin Beach, Sunset Beach, aber auch Muizenberg in der False Bay hat seine Reize.
Die Lagune von Langebaan liegt ca. 1 Stunde nördlich von Kapstadt und bietet tolles Flachwasser. In Langebaan ist das Wasser auch wärmer als in Kapstadt, wo der Atlantik nur zwischen 14 und 18 Grad hat.
Auf unserem Kiteurlaub entlang der Garden Route hatten wir auch tolle Windbedingungen in Struisbaai, Jeffreys Bay und Port Elizabeth.
Südafrika bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, einen fantastischen Kiteurlaub zu verbringen. Unterkünfte und Verpflegung sind verhältnismäßig günstig, abseits vom Kitesurfen gibt es schier
unerschöpfliche Möglichkeiten das Land kennen zu lernen. Verpasse auf keinen Fall eine Safari - ein unvergessliches Erlebnis!
KUBA
Beste Monate: Dezember bis März
Favourite Kitespots: Varadero und Cayo Guillermo
Kuba ist als Reiseziel für den Kiteurlaub noch relativ unbekannt. Daher sind die Spots nicht überfüllt und Kitesurfen ist überall erlaubt. Cayo Guillermo ist das absolute Kitesurfparadies, hier
herrschen Laborbedingungen. 25 Grad warmes türkises Wasser, ein riesiger Stehbereich und konstanter Wind für Kitegrößen zwischen 9 und 12. Auf Cayo Guillermo gibt es außer einigen All-Inclusive
Hotels keinerlei Infrastruktur, hier stehen Kitesurfen und Relaxen auf dem Programm. Ein paar Kitestationen gibt es bereits, aber von überfüllten Spots ist man hier noch weit entfernt.
Um das "echte" Kuba kennenzulernen, solltest du unbedingt zumindest ein paar Tage in Havanna oder gleich eine Rundreise mit dem Mietwagen einplanen. Kuba ist ein außerordentlich interessantes
Land und hat extrem viel zu bieten. Wir haben einen zweiwöchige Rundreise gemacht und uns anschließend eine Woche auf Cayo Coco/Cayo Guillermo entspannt.
Außerhalb von Cayo Guillermo gibt es noch weitere Kitespots, dafür sollte aber auch ein größerer Kite im Gepäck sein. Mehr Infos gibt's in unserem Spotguide Kuba. Ein paar Brocken Spanisch schaden übrigens nicht!
PHILIPPINEN
Beste Monate: Dezember bis März
Favourite Kitespot: Boracay
Die Philippinen bestehen aus über 7.700 Inseln und sind von Europa aus etwas schwer erreichbar. Eine Reisezeit von 24 Stunden ist keine Seltenheit um den bekanntesten Kitespot Boracay zu
erreichen. Deshalb sollten man schon einen Aufenthalt von 3 bis 4 Wochen einplanen.
Boracay ist außerdem das "Mallorca" der Koreaner und Chinesen, dementsprechend ist hier Party angesagt. Wir hatten im Dezember/Januar an 20 von 21 Tagen Wind für Kitegrößen zwischen 7 und 12. Wer
ein windsicheres Revier sucht, an dem auch Non-Stop Party angesagt ist, für den ist ein Kitesurfurlaub auf Boracay genau richtig.
Am Bulabog Beach gibt es zahlreiche Kiteschulen und auch Unterkünfte, wobei der gegenüberliegende White Beach das Highlight der Insel ist. Dort gibt es aber keinen Wind, dafür viele Bars,
Restaurants und Unterhaltungsmöglichkeiten.
Die Inselwelt der Philippinen ist außerhalb von Boracay kitetechnisch noch relativ unbekannt, aber der Besuch anderer Inseln ist auf jeden Fall empfehlenswert. Traumstrände, türkises Wasser und
günstige Lebenshaltungskosten machen das Land für einen längeren Aufenthalt sehr interessant. Die Philippinen sind relativ einfach zu bereisen, die Einwohner sprechen sehr gut Englisch und
zwischen den verschiedenen Inseln gibt es zahlreiche Flugverbindungen zu günstigen Preisen. Unsere Eindrücke zu den Philippinen findet ihr hier.
ITALIEN
Beste Monate: April bis Oktober
Favourite Kitespots: Sardinien, Kalabrien, Lago di Como, Lago di Santa Croce
So vielseitig wie die lange Küstenlinie Italiens ist, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten für einen Kiteurlaub. Italien ist mit dem Auto oder Flugzeug schnell erreichbar und es gibt eine Vielzahl an Kitespots. Wer nicht gerade auf die Ferienzeit von 1. Juli bis 31. August angewiesen ist, wird zum Teil auch menschenleere Strände ohne reglementierte Kitezonen antreffen.
Unser Highlight von Juni bis August ist der Comer See. Der norditalienische See ist das Naherholungsgebiet für Mailänder und grenznahe Schweizer, die hier gerne die Wochenenden verbringen. Unter der Woche ist es jedoch ziemlich ruhig im Gegensatz zum Gardasee. Besonders im August haben wir hier schon fast menschenleere Dörfer erlebt, da es die Italiener im August ans Meer zieht. Wenn die Forecast passt, kannst du im Hochsommer perfekte Kitetage in Colico oder Lecco haben, mehr dazu im Spotguide. Sollte die Thermik mal versagen, gibt es eine Vielzahl an sportlichen Alternativen, aber auch Ausflüge in die verschiedenen Dörfer sind sehr lohnenswert. Für uns kommt der Gardasee - auch aufgrund der Kitesurfbedingungen - nicht mehr in Frage, wir fahren lieber an den Lago di Como.
Wenn es Ende März/Anfang April wieder wärmer wird, zieht es uns meist an den Wochenenden zum Lago di Santa Croce. Die Thermik ist gerade im Frühling sehr gut und meist auch
stärker als im Sommer. Der Campingplatz am See hat ab dem 1. April geöffnet und die Temperaturen sind meist schon etwas höher als in Österreich oder Italien. Wir hatten Mitte April schon öfter
Temperaturen um die 25 Grad. Zusammen mit den kühlen Temperaturen in der Nacht sind das ideale Bedingungen für einen tollen Kiteurlaub am Lago di Santa Croce. Hier noch der Spotguide.
Die beste Reisezeit für uns ist von Ende März bis Ende Mai und dann wieder ab Mitte September. Der Lago di Santa Croce lässt sich auch prima mit Grado (zB bei Bora) kombinieren.
Kalabrien ist für Nicht-italienische Kitesurfer ein noch unbeschriebenes Blatt. Durch die kaum vorhandene touristische Infrastruktur von Punta Pellaro an der Straße von Messina ist das windsichere Kiterevier bei keinem Reiseveranstalter buchbar. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird perfekte Windbedingungen von April bis November vorfinden. Wir waren zweimal für zwei Wochen dort und es gab nur an einem einzigen Tag keinen kitebaren Wind. Die meistverwendeten Kitegrößen liegen zwischen 6 und 10. Wer ein paar Brocken Italienisch spricht, wird von den Locals freundlich empfangen und aufgenommen. Es gibt ein paar Kiteschulen, aber bisher sind dort fast ausschließlich Italiener anzutreffen. Es gibt keine großen Hotels, nur ein paar Bed & Breakfasts und Appartements. Die Lebenshaltungskosten sind für Italien sehr günstig. Punta Pellaro in Kalabrien ist ideal für Individualreisende, die keine Hotelanlagen brauchen und sich von wenig Infrastruktur nicht abschrecken lassen. Mehr Infos im Spotguide.
Wer seinen Kiteurlaub nicht gerade im Juli oder August buchen muss, ist in Sardinien optimal aufgehoben. Mit einem Mietwagen, Camper oder Bus kann man die verschiedenen Windrichtungen optimal ausnützen. Vorausgesetzt du bist bereit, etwas hin und her zu fahren. Gerade im Frühling ist die Insel ein absoluter Traum, die Kitestrände sind noch nicht überfüllt und die Touristenmassen noch fern. Für uns war Sardinien im Mai für einen Kitesurfurlaub absolut perfekt. Wer länger Zeit hat, kann auch noch am Festland in Talamone oder Marina di Grosseto stehenbleiben. Die beiden Orte in der Toskana haben uns auch überzeugt, wir hatten bei zwei Aufenthalten immer Wind, aber immer aus vielen verschiedenen Richtungen. Aber auch in der Toskana gilt: vermeide Juli und August! Hier mehr Infos zu Sardinien und der Toskana.